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- Geschrieben von Raths
- Kategorie: Archiv
- Veröffentlicht: 24. Mai 2018
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Am Mittwoch, den 16. Mai 2018 um 16:00 Uhr tagte der Petitionsausschuss des Thüringer Landtags in Erfurt. Einziges Thema:
Die Anhörung zur Petition Kreisverkehrsanlage an der B92/B175 / K133 – „Fortuna“.
Initiator Lucas Biegel hatte im Februar 2017 seine Großeltern durch einen Verkehrsunfall an dieser Kreuzung verloren. Zwischenzeitlich haben über 3.600 Menschen diese Petition unterzeichnet (erforderlich wären 1.500 gewesen).
Zur Vortragsgruppe für die Petition gehörten neben Herrn Biegel, Herr Wolfgang Herda vom ADAC Hessen-Thüringen, Herr Dietrich Kohle, Verkehrsplaner i.R., Herr Sylvio Schettler, Stadtbrandmeister und Rettungssanitäter aus Weida, sowie unsere Landrätin, Frau Martina Schweinsburg. Eine schriftliche Stellungnahme der Verkehrswacht Gera lag ebenfalls vor.
Die kleine Delegation der Freien Wählergemeinschaft Weida e.V. (Herr Urban, Herr Brendel, Herr Hopfe) sowie die Stadträtinnen Frau Zipfel (Die Linke) und Frau Smieskol (Grüne) füllten die sehr überschaubare Zuschauertribüne.
Unter Leitung des Vorsitzenden, Herrn Michael Heym (CDU), schilderte Herr Biegel die geografischen Umstände der Kreuzung, sowie das statistische Unfallgeschehen der letzten Jahre. Der Vertreter des ADAC stellte sehr ausführlich und umfassend die Vor- und Nachteile einer Kreisverkehrsanlage dar, wobei er besonders auf die geringe Anzahl der
Konfliktpunkte und die erhebliche Absenkung der Annäherungsgeschwindigkeit bei einem Kreisverkehr verwies. Über 40 Jahre als Verkehrsplaner tätig, unterstützte Herr Kohle noch einmal nachhaltig die Vorteile eines Kreisverkehrs gegenüber der derzeitigen Kreuzung. Im Schreiben der Verkehrswacht Gera wurde dies ebenfalls sehr deutlich.
Frau Schweinsburg, als örtliche Landrätin, machte besonders auf die Tragik der Ereignisse aufmerksam. Unterstützt wurde sie dabei vom Stadtbrandmeister und Rettungssanitäter Sylvio Schettler. Er schilderte eindrucksvoll und emotional die Einsätze der FFW Weida zu den Verkehrsunfällen an der „Fortuna“ und verwies dabei auf ungünstige Sichtverhältnisse durch den Sonnenstand.
Herr Ingo Mlejnek vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft stellte noch einmal klar, dass der Bund Baulastträger der Örtlichkeit ist und somit jegliche Baumaßnahmen nach Richtlinien des Bundes durchzuführen sind. Hierbei sind mehrere Varianten möglich.
Ampelregelung, Kreisel aber auch ein Brückenbauwerk mit Rampen zum Abbiegen.
Allerdings ist dabei immer ein Planfeststellungsverfahren erforderlich, so dass, beginnend von der Planung, Anhörung der Träger öffentlicher Belange, Ausschreibung bis zum Baubeginn noch Jahre vergehen können. Zumal die Planung nicht nur die „Fortuna-Kreuzung“, sondern den gesamten Fahrbahnverlauf bis zur Einmündung L 1083 (Hohenölsen) vorsieht.
Trotz mehrmaliger intensiver Nachfragen ließ sich Herr Mlejnek auf keine zeitliche Abfolge oder gar Fertigstellung ein. Als Herr Biegel, sichtlich enttäuscht, auf einen Zeitungsartikel verwies, in dem ein Zeitrahmen bis 2030 – 2035 genannt wurde, brachte das doch einige Ausschussmitglieder in Rage und es wurde ein verkürztes Planungsverfahren und vor allem kurzfristige Maßnahmen, wie eine weitere Geschwindigkeits- reduzierung mittels Beschilderung und eine beidseitige stationäre Geschwindigkeitsmessanlage gefordert. Hierfür wären aber wieder die untere Verkehrsbehörde des LRA Greiz und die zuständige Polizeibehörde verantwortlich. Leider wurde man als unbeteiligter Zuschauer den Eindruck wieder einmal nicht los, dass vor lauter Bürokratie und Zuständigkeitsgerangel das eigentliche Problem, das Leid der Menschen und die erheblichen Sachschäden, aus den Augen verloren werden. Nun muss die Entscheidung des Petitionsausschusses abgewartet werden.
Die Freie Wählergemeinschaft Weida e.V. wird weiterhin mit Herrn Lucas Biegel in persönlichem Kontakt bleiben und ihn nach unseren Möglichkeiten unterstützen.
Der Vorstand brend/hopf